Schluchtensteig – Südschwarzwald
Schluchtensteig – Südschwarzwald

Schluchtensteig – Südschwarzwald

Für unseren ersten Urlaub des Jahres haben wir uns eine ca 120km lange Wanderung – den Schluchtensteig im Südschwarzwald – vorgenommen.

Der Schluchtensteig ist ein Fernwanderweg durch den Südschwarzwald von Stühlingen nach Wehr.

„Naturnahe Felspfade und Wurzelwege in urwaldähnlichen Schluchtwäldern, gesicherte Steige sowie Wiesenpfade und stille Forstwege machen den Reiz der abwechslungsreichen Route aus. Ein wahres Natur-Paradies für Genusswanderer, die trittsicher und weitgehend schwindelfrei sein sollten.“ So wird der Schluchtensteig beschrieben und wir freuen uns darauf diesen zu entdecken…

Wir haben eine ziemlich lange Anreise, also starten wir am frühen Samstagmorgen und fahren bis in den kleinen Ort Wehr. Dort angekommen, suchen wir uns einen Parkplatz für die nächsten 6 Tage und steigen in einen Bus, der uns zum Start unserer Wanderung bringt.

Wir müssen zweimal umsteigen, beim zweiten Umstieg passiert uns dann doch tatsächlich ein Fehler, wir nehmen zwar die richtige Busnummer, aber in die falsche Richtung… Ohje… Somit kommen wir mit einer Stunde Verzug in Stühlingen an. Dafür sind wir direkt vom Anblick des niedlichen Ortes angetan. Nach der langen Fahrt gehen wir nur noch etwas Essen und verziehen uns dann auf unser Zimmer.

Tag 1/6 – Stühlingen – Blumberg

Gut ausgeschlafen, starten wir mit einem leckeren Frühstück in den Tag. Noch in Stühlingen, gerade 10 Minuten nach dem Start, ein erster kleiner Schreck… Nici schaut beim Gehen nicht so genau auf den Weg, rutscht aus und landet auf dem Rücken, zum Glück auf dem Rucksack, sodass nichts weiter passiert… Was für ein Start, es kann also nur besser werden. 😉

Die ersten 5km führen überwiegend in der Nähe einer Straße entlang und am Rande eines großen Firmengelände vorbei, ehrlicherweise nicht so spannend und auch relativ laut. Umso schöner wird es als wir endlich in den Wald und nach etwa 10 km in die erste Schlucht – die Wutachschlucht – wandern.

Nun sind wir in der Natur angekommen und wandern über kleine, wurzelige und steinige Wege unterhalb von hohen Felsen entlang.

Auf dem Weg gibt es viele Märzenbecher, Bärlauch, Farne und moosbewachsene Baumstämme, es wirkt alles wie in einem verzauberten Wald. Dieses Stück gefällt uns ganz besonders gut.

Später wandern wir entlang von Wiesen mit schönen Ausblicken in das Land. Ein paar Kilometer vor unserem Ziel beginnt es zu schneien, leider ist dadurch einer der schönsten Aussichtspunkte in absoluten Nebel gehüllt und wir können uns den Ausblick nur auf einer Schaulaufel ansehen.

Nach 22,5 km erreichen wir unsere heutige Unterkunft und sind erstmal mit dem Trocknen unserer Kleidung beschäftigt.

https://www.komoot.de/tour/2101948885?ref=aso

Tag 2/6 – Blumberg – Göschweiler

Der zweite Tag startet bereits nach wenigen hundert Metern mit einem schönen Wasserfall. Die nächsten Kilometer führen uns über Wiesen, über einfache Forstwege und in einen kleinen Ort bis zur Wutachmühle. Danach wird der Weg wirklich richtig schön und auch etwas abenteuerlicher.

Es geht immer an der Wutach entlang durch die gleichnamige Schlucht. Mal ganz nah unten am Wasser, dann wieder etwas höher mit tollen Blicken in die Schlucht. Die Wege werden etwas schwerer, sind an vielen Stellen ausgetreten, führen nah am Abhang oder hohen Felswänden entlang. Ein richtig schönes Teilstück, das wir bei Sonnenschein genießen.

Ein besonderes Highlight der Tour erwartet uns ebenfalls in der Wutachschlucht. Ein großer mit Moos bewachsener Felsvorsprung – oberhalb scheint ein Bach das Moos mit Wasser zu versorgen, dieses ergießt sich dann wie ein Vorhang von dem Felsen herab. Das sieht richtig toll aus und haben wir so tatsächlich noch nie gesehen.

Eigentliches Etappenziel ist die Schattenmühle, diese öffnet allerdings leider erst Mitte April, so müssen wir noch ein paar weitere Kilometer wandern, um nach etwa 23,5 km unser heutiges Ziel, den kleinen Ort Göschweiler zu erreichen.

https://www.komoot.de/tour/2103469217?ref=aso

Tag 3/6 Göschweiler – Schluchsee

Da wir die einzigen Übernachtungsgäste im Landgasthof sind, bekommen wir ein nur für uns liebevoll zusammen gestelltes Frühstück. Gut gestärkt begeben wir uns auf die 3. Etappe der Tour. Diese führt uns wieder in die Wutachschlucht.

Die ersten etwa 10 km wandern wir immer an der Wutach entlang – wunderschön, allerdings auch ziemlich anstrengend, denn in der Schlucht geht es immer auf und ab. Mal sehen wir die Wutach von oben und nach ein paar hundert Metern stehen wir wieder am Fuße des Flusses.
Uns gefällt dieses Stück sehr, wir kommen jedoch etwas langsamer voran als wir dachten. Nutzen jedoch auch den Sonnenschein des heutigen Tages für die ein oder andere Pause.

In Lenzkirch, einem kleinen Ort, angekommen, decken wir uns mit ein paar Snacks und Wasser für den Rest des Weges ein. Dieser führt uns über einen recht hohen Berg, sodass wir neben Regen und Sonne auch noch durch Schnee wandern…

Heutiges Ziel ist der Ort Schluchsee, den wir nach insgesamt 22,4 km erreichen. Hier haben wir eine tolle Ferienwohnung und so lassen wir den Tag ganz entspannt ausklingen.

https://www.komoot.de/tour/2104977015?ref=aso

Tag 4/6 Schluchsee – Häusern

Da wir die eigentliche Route des Schluchtensteigs etwas abgeändert haben, wandern wir nur ein etwas kürzeres Stück am Schluchsee entlang. Auf den Bildern hat uns der See gut gefallen, vor Ort sind wir allerdings etwas enttäuscht. Hier ist es doch recht laut, denn zumindest an einem Teil des Sees befindet sich dieser direkt neben Bahnschienen und einer viel befahrenen Straße.

Toll ist jedoch, dass der See heute ganz ruhig vor uns liegt und sich die Umgebung wunderschön spiegelt. Wir wandern durch ein größeres Waldgebiet, das immer mal wieder große Wiesen bietet, die uns ein wenig an Alpenwiesen erinnern. Nach etwa 13 km erreichen wir das Highlight der heutigen Tour – die Wundbergschlucht. Hier fließt ein kleiner Fluss durch eine enge Schlucht, die mit vielen kleinen Brücken und vielen Felssteinen eine abenteuerliche Wanderung bietet.

In St. Blasien machen wir eine längere Pause, holen und eine heiße Schokolade, Kuchen und kochen einen Tee am Dom.

Ziel unserer heutigen Tour ist Häusern, das wir nach etwa 20km erreichen.

https://www.komoot.de/tour/2106465001?ref=aso

Tag 5/6 Häusern – Todtmoos

Wir machen uns auf den Weg zurück nach St. Blasien, denn hier steigen wir wieder in den Schluchtensteig ein. Gleich zu Beginn geht es recht steil bergauf, dafür mit wundervollen Blicken auf den kleinen Ort.

Im weiteren Verlauf der Tour eröffnen sich heute vor allem weite Blicke und wir sind begeistert, als wir in der Ferne die Alpen erspähen. Direkt haben wir das Bedürfnis nun genau dort zu sein, die Alpen sind einfach wundervoll. Aber auch hier gefällt es uns wirklich gut…

Heute sind die Wege überwiegend breit und somit einfach zu wandern. Außerdem gibt es heute mit Abstand die schönsten Rastplatz, sodass wir viele Pausen einlegen und den Blick schweifen lassen.

Kurz vor unserem Ziel Todtmoos wandern wir durch die liebliche Hohwehraschlucht, die durch die vielen bemoosten Steine sehr verwunschen daher kommt.

Nach etwa 23 km erreichen wir unsere heutiges Ziel.

https://www.komoot.de/tour/2108387679?ref=aso

Tag 6/6 Todtmoos – Wehr

Wir starten früh, denn heute haben wir mit 24 km die längste Strecke vor uns. Zu Beginn geht es überwiegend über breite Wege bis wir nach einigen Kilometern auf einen schönen Wanderweg hoch über einem Tal abbiegen. Der Weg ist vermutlich nichts für Wanderer mit Höhenangst, denn dieser ist tatsächlich sehr schmal und es geht steil bergab.

Im weiteren Verlauf der Tour wandern wir durch eine letzte Schlucht – wobei dieser Tag aus unserer Sicht der mit den wenigsten Highlights ist. Trotzdem genießen wir die Ruhe der Natur und sind schon ein wenig wehmütig, dass dies nun unser letzter Tag auf dem Schluchtensteig ist.

https://www.komoot.de/tour/2110204786?ref=aso

Nach etwa 24 km erreichen wir Wehr und beenden den Schluchtensteig nach…
– 6 Tagen
– etwa 135 Kilometern
– 3.270 Metern bergauf
– 3.480 Metern bergab
– etwa 30 Stunden reiner Wanderzeit

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