Santa Maria – Ilha a Pé
Santa Maria – Ilha a Pé

Santa Maria – Ilha a Pé

Wir fliegen nach Santa Maria, hier haben wir eine etwa 80 Kilometer lange Wanderung „Ilha a Pé“ geplant. Die Route führt uns einmal rund um die Insel und dauert 5 Tage.

Wir erreichen die Insel bereits am frühen Morgen und frühstücken auf dem Marktplatz ganz in der Nähe des Supermarkts, in dem wir uns ein paar kleine Snacks gekauft haben.

Danach laufen wir mit unserem Gepäck zum Organisationsbüro der Wanderung, hierbei handelt es sich um ein Privathaus, in dessen Garten wir die Schlüssel für die kleinen Häuser zum Übernachten bekommen. Mit ein paar Infos und einer Karte im Gepäck starten wir unsere Tour.

Da wir die Übernachtungshütten mit Abendessen und Frühstück gebucht haben, finden wir jeden Abend einen Topf mit Essen und eine Kühlbox mit dem Frühstück in unserer Hütte – das ist mal luxuriöses Trekking. 😉

Tag 1: Vila do Porto → Malbusca
Die erste Etappe führt uns durch sanfte Hügel, immer mit einem schönen Blick auf das Meer, ebenfalls gibt es alte Höhlenwohnungen und Fossilienfunde zu bestaunen. Viel Zeit verbringen wir an einem schönen Sandstrand, chillen in der Sonne und baden ein bisschen.

Die Hütte in Malbusca liegt auf einem Hügel mit fantastischem Blick auf die Südküste.

Nach der ersten Etappe machen wir es uns vor der Hütte in der Sonne bequem uns genießen die wundervolle Aussicht.

Tag 2: Malbusca → Lapa – Diese Strecke verläuft entlang der Küste und durch grüne Täler.

Es geht immer wieder an der Küste entlang und wir bekommen wirklich tolle Ausblicke. Natürlich führt uns der Weg auch über steile Treppen, die durch alte Gärten führen, bis ans Meer. Das ist wundervoll, aber am Ende müssen wir die Steilhänge auch immer wieder hinauf, das ist durchaus etwas Kräfte zehrend…

Die Hütte in Lapa liegt geschützt in einem Tal, umgeben von Feldern und Wäldern, ohne dass wir Nachbarhäuser sehen können.

Am Abend wird es ziemlich ungemütlich, also zünden wir ein schönes Feuer an und machen es uns bequem.

Tag 3: Lapa → Norte – Wir wandern durch landwirtschaftlich genutzte Flächen, über grüne Wiesen, durch Bambuswälder bis zum Meer. Wir genießen grandiose Ausblicke, die wir uns über steile Aufstiege erarbeitet haben.

Doe Hütte in Norte bietet eine offene Sicht auf den Ozean.

Tag 4: Norte → Raposo – Diese Etappe führt uns zur Bucht von Raposo, auf dem Weg dorthin durchwandern wir dschungelartige Schluchten, die das Wandern zu einer Herausforderung machen. Heute erklimmen wir den höchsten Berg der Insel und genießen einen atemberaubenden 360° Blick.

Die Hütte liegt auf einem Anhöhe mit Blick auf das Meer, wir setzten uns in den Garten und entspannen mit Blick auf das Meer.

Tag 5: Raposo → Vila do Porto – Die letzte Etappe bringt uns zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Es ist die längste Etappe, allerdings mit den wenigsten Höhenmetern.

Wir starten  durch kleine Wäldchen, in denen es immer wieder nach Eukalyptus riecht, denn hier wachsen einige Eukalyptusbäume – wir erinnern uns dabei wie in den letzten Tagen auch, an Australien. Und es geht auch mit ein bisschen Australien – Feeling weiter… Wir durchwandern die Barreiro da Faneca, eine faszinierende Naturlandschaft, sie wird oft als der „Rote Wüstenboden der Azoren“ bezeichnet, da die Region von einer einzigartigen, rötlich gefärbten Erde geprägt ist. Diese Landschaft entstand durch vulkanische Aktivitäten.

Nachdem wir den Norden verlassen, führt der Weg immer entlang des Flughafens bis in den Süden, in dem wir unsere Trekkingtour beenden.

Insgesamt sind wir ca 87 Kilometer gewandert und haben etwa 2.700 Höhenmeter überwunden.

Die Wanderung ist eine absolute Empfehlung – wir haben es sehr genossen die komplette Insel zu Fuß zu entdecken und zu sehen, wie sich die Landschaft über die Etappen verändert.

Die Hütten, in denen wir übernachten, sind alte Scheunen, die mit traditionellen Methoden und ökologischen Materialien renoviert wurden, um eine nachhaltige Unterkunft zu bieten. Warmes Wasser und etwas Strom zum Handy aufladen, gibt es nur Dank kleiner Solarmodule. Einen Kühlschrank oder andere elektrische Geräte gibt es nicht, eine Möglichkeit zum Abwaschen befindet sich in einer Art Outdoor-Küche mit traumhaftem Blick in die Natur.

Santa Maria gilt als eine der schönsten Inseln der Azoren. Hier gibt es zwar keine großen Highlights, aber dafür eine sehr vielseitige Natur.

Vorteilhaft ist, dass die Insel kaum touristisch bekannt scheint, wir zumindest treffen nahezu keine anderen Menschen auf unseren Wanderungen. Die kleinen Orte sind einfach nur authentisch und nicht für Touristen hergerichtet. Wir treffen in den Läden viele nette Einheimische, manche davon sprechen wirklich kein Wort Englisch, da müssen wir sogar „uma agua“ anstelle „one water“ bestellen. Am Ende funktioniert das aber genauso gut und zeigt uns, wie sehr die Menschen hier in ihrer eigenen Welt leben, das fasziniert uns.

3 Kommentare

  1. Vanessa

    Es ist wirklich erstaunlich, was ihr alles gesehen habt und in 5 Tagen die Insel umrundet habt.
    Das will gut geplant sein! Das Wissen, dass man nicht mal eben in sein Auto steigen und von A nach B fahren kann, lässt einen auch noch ganz anders auf die Dinge blicken, denke ich und man ist sicher auch viel entspannter und ohne Hektik unterwegs. So soll es doch sein 😊

  2. Schuster

    Kaum zu glauben , das es solche Orte noch gibt an denen man tagelang allein unterwegs ist ✌Das wäre eigentlich der perfekte Pilgerweg !
    Nun seid Ihr beiden um eine tolle Erfahrung reicher 😉 Sehr schöner Reisebericht…

  3. Bella

    Was für ein Abenteuer, und was für ein schöner Bericht. Das klingt alles wirklich spannend und auch sehr entschleunigend. Dass ihr in den Hütten Verpflegung bekommen habt ist natürlich ein netter Bonus, da freut man sich sicher am Ende des Tages drauf (und auch beim Wandern, wenn das Gepäck nicht noch zusätzliches Gewicht in Form von Lebensmitteln enthält 😉 ). Die Natur ist, wie schon auf euren anderen Fotos sehr beeindruckend. Schön, dass ihr das erleben konntet!

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